Briefe an Papa

8
Feb
2008

Feigheit

Vor etwas mehr als einem Monat habe ich mir fest vorgenommen, mich endlich von dir zu verabschieden. Dich endlich gehen zu lassen. Ich wollte endlich zum Friedhof gehen. Ich hab es noch immer nicht geschafft. Immer wieder schiebe ich etwas vor. Das Wetter ist so schlecht. Zu viel Streß, keine Zeit. Es geht mir nicht so gut, morgen vielleicht...

Ich kann es einfach nicht. Gerade jetzt fehlst du mir ganz besonders. Du hast mich immer wieder zum Lachen gebracht.Hast mir aufgeholfen, wenn ich am Boden lag. Du warst einfach immer da.

Ich weiß, tief in meinem Herzen bist du immer noch bei mir. Aber es tut immer noch so weh. Ob dieser Schmerz wohl je vergehen wird? Du bist viel zu früh von uns gegangen. Und ich vermisse dich. Mit jedem Tag ein bißchen mehr. Nein, die Zeit kann Wunden nicht heilen. Das habe ich gelernt. Jedenfalls nicht diese Wunde.

Ich hab dir nie gesagt, wie wichtig du mir warst. Ich hab dir nie gesagt, wie sehr ich dich liebe. Aber ich tue es jetzt, jeden Tag aufs Neue. Und hoffe, dass du es weißt...

17
Jan
2008

Für dich

Um mich nur Dunkelheit, um mich nur Nacht,
um mich nur tiefer Schmerz entfacht;
hinter mir Friede, hinter mir Glück,
vor mich nur Schmerz, der mich erdrückt;
Die Sterne strahlen hell, ich sehe es nicht,
die Finsternis in mir verschluckt jedes Licht;
zu viele Nächte heimlich geweint,
zu wenig Zeit, dass der Schmerz verheilt;
zu viele Gedanken, schwarz und kalt,
zu viele Schreie stumm verhallt;
ich suche dich und verliere mich selbst,
kein Licht, dass meine Gedanken erhellt.

Doch schau, ein Stern fängt zu leuchten an,
ich sehe das Licht, geh näher ran;
diesen Stern schickst du für mich,
ich spüre es, ich spüre dich;
er gibt mir Hoffnung, er gibt mir Mut,
er sagt mir leise, alles wird gut;
das Schicksal hat dich mir entrissen,
mein Herz in tausend Stücke zerrissen;
doch ich weiß dass wir uns wiedersehen,
und dann den Weg gemeinsam gehen;
ich weiß, du bist da, immer bei mir,
denn meine Gedanken verweilen oft bei dir;
das Licht wird heller, freundlich und klar,
ich weiß, du bist noch immer für mich da;
ich möchte dir danken, für alles an dir,
in meinem Herzen bist du immer bei mir!

3
Jan
2008

Ein neues Jahr

Weihnachten fehlst du immer ganz besonders. Aber ich habe mir für dieses neue Jahr einen festen Vorsatz genommen. Ich werde mich nur an deine guten Seiten erinnern. Ich werde mich endlich von dir verabschieden. Nein, vergessen werde ich dich nie, du wirst immer einen ganz besonderen, großen Platz in meinem Herz haben.

Aber es ist an der Zeit, mich von dir zu verabschieden. Ich muß akzeptieren, dass du nicht mehr zurückkommst. Ich werde mich endlich dazu überwinden, auf den Friedhof zu gehen. Drei Jahre bist du nun schon fort, doch bisher war ich erst ein oder zweimal auf dem Friedhof. Ich ertrage diesen Ort nicht. Diesen kalten, herzlosen Stein, in den dein Name eingraviert ist. Die Endgültigkeit dieser letzten Ruhestätte. Doch es ist nun an der Zeit für mich, hinzugehen, mich zu verabschieden, diese Endgültigkeit anzunehmen und dich endlich gehen zu lassen.

An dieser Stelle möchte ich dir danken. Danke, dass du so ein wunderbarer Vater warst. Nicht frei von Fehlern, aber in meinen Augen der beste Papa, den man sich wünschen kann. Danke, dass du immer einfach nur da warst. Egal ob mit Ratschlägen, oder auch nur zum Lachen. Danke, dass du einfach nur du warst. Danke, dass es dich gab...

Ich liebe dich und ich werde dich immer vermissen. Aber dieser Schmerz zerreisst mich innerlich immer mehr. Es ist Zeit, Abschied zu nehmen. Es ist Zeit, in die Zukunft zu blicken. Es ist nun die Zeit gekommen, dich gehen zu lassen...

14
Dez
2007

Seit du fort bist...

...ist einfach nichts mehr wie es mal war. Ich sehe mein kleines Krümmelmonster und denke mir, was für ein stolzer Opa du wärst! Ich denke an die Zeit, als du sie im Arm hattest. So viel Stolz in deinen Augen! Sie hat dir so viel Freude und Lebensmut gegeben...

Und doch bist du nun fort. Manchmal wenn ich ganz fest an dich denke, habe ich das Gefühl, du stehst neben mir, streichst mir über den Kopf und flüsterst mir zu: "Alles wird gut".

Ich weiß, ich sollte dich endlich loslassen, du hast dir deinen Frieden mehr als verdient. Doch ich kann es nicht. Ich kann dich einfach nicht gehen lassen, noch nicht.

Du warst für mich immer der große Held, der beste Papa überhaupt. Und ich glaube, nein ich weiß, du wärst auch der beste Opa der Welt gewesen. Doch dazu hast du nicht mehr viel Gelegenheit gehabt.

Und dann sitze ich da und denke mir: Warum? Warum gerade du? 3 Jahre ist es nun schon her, dass du für immer von uns gegangen bist. Die Zeit heilt alle Wunden... sagt man. Aber es gibt Wunden, die niemals verheilen. Weil sie einfach zu tief sind. Weil sie immer wieder aufreissen. Und wenn die Wunde doch verheilt, dann bleibt ein Narbe, die nicht weniger schmerzt, als die Wunde selbst.

Und manchmal sitze ich hier und frage mich: wäre mein Papa stolz auf mich? Hätte er einen Rat für mich, wenn ich mal nicht weiter weiß? Ich vermisse dich sehr. Aber ich weiß auch, dass es nun an der Zeit ist, dich endlich loszulassen. Nur kann ich es nicht, noch nicht...

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